Projektbeschreibung
"Gesund anschaffen", September 1999 bis Mai 2001
Ausgangssituation: Im Sommer 1998 erhielt der Verein FRAUENSERVICE von Frau Stadträtin KALTENBECK-MICHL den Auftrag, den Bedarf für eine Beratungsstelle für in- und ausländische Prostituierte zu eruieren und entsprechende Konzepte zu erarbeiten.
Relevante Ergebnisse dieser Studie waren
- Die Sexarbeiterinnen sind über gesundheitliche, rechtliche und soziale Belange meist schlecht oder gar nicht informiert. Sie sind nicht gewohnt, sich über etwaige Beratungsangebote zu erkundigen und diese dann auch in Anspruch zu nehmen.
- Die einzige Möglichkeit diesen Personenkreis zu erreichen, besteht darin, spezielle Informationsmaterialien direkt an sie heran zu tragen.
- Der Kontaktaufnahme zu den Sexarbeiterinnen in ihrer Muttersprache ist besonders Rechnung zu tragen.
Broschüre "GESUNDheit und ANSCHAFFEN"
Es wurde ein Konzept für einen Gesundheitsratgeber erstellt. Der Inhalt war auf die spezifischen Gesundheitsprobleme und den Informationsbedarf der Sexarbeiterinnen abgestimmt. Themenbereiche waren u.a.:
- Durch Geschlechtsverkehr übertragbare Krankheiten
- Vorsorgeuntersuchung
- gesunde Ernährung
Diese Broschüre erschien außer in deutscher auch in ungarischer und slowakischer Sprache, später auch in Russisch und Spanisch, um die Zielgruppe möglichst in ihrer Muttersprache zu erreichen.
Projektumsetzung
Aufsuchende Sozialarbeit
Präsenz am Gesundheitsamt, Dermatologische Abteilung
Von 24.01.2000 bis 30.03.2001 waren drei Streetworkerinnen, die auch die entsprechenden Sprachen beherrschten, am Gesundheitsamt präsent mit:
- Informationsmaterial
- Getränken, Kondomen etc.
- Informationen über die Beratungsmöglichkeiten im FRAUENSERVICE
- Informationen über andere Einrichtungen
- Begleitungs- bzw. Übersetzungsangebot
Statistik
Im ersten Halbjahr 2000 (Anfang Februar bis Ende Juni) wurden pro Monat durchschnittlich 155 Gespräche mit Klientinnen geführt.
In den Monaten Juli und August waren wir nicht am Gesundheitsamt. Die Räumlichkeiten des FRAUENSERVICE wurden von den Klientinnen nur sporadisch aufgesucht.
Ab September waren wir zu geänderten Zeiten am Gesundheitsamt, um den Untersuchungsablauf nicht zu stören. Damit stieg zwar die Anzahl der geführten Gespräche wieder, erreichte jedoch nicht mehr das Ausmaß des ersten Halbjahres 2000.
Projektleiterin: Mag.a Ulrike Zapusek
Produkt: Broschüre GESUNDheit und ANSCHAFFEN - vergriffen