Connecting Communities
... setzt den Schwerpunkt auf Beratung und Unterstützung von Frauen und deren Kinder, die aufgrund des Krieges in der Ukraine flüchten mussten und dadurch Krisen und Traumata ausgesetzt waren und sind. Gerade Frauen mit Flucht- und Migrationserfahrung erleben und erfahren tagtäglich die Tabuisierung und Sprachlosigkeit ihrer Bedürfnisse, haben (Gewalt)Erfahrungen und psychischen Probleme. Oftmals führen die Tabuisierung dieser und gesellschaftliche Ausgrenzung dazu, dass die Betroffenen über die meist als traumatisch erlebten Erfahrungen nicht sprechen können und lange Zeit an den seelischen und körperlichen Verletzungen leiden. Nicht selten kommt es zu erneuten Traumatisierungen, wenn Frauen gezwungen sind, für sich und ihre Kinder ein neues Leben aufzubauen, Anschluss und Hilfe suchen und mit ihren spezifischen Problemen nicht verstanden werden. Dieser Realität will Connection Communities entgegenwirken.
In von ausgebildeten Expertinnen geleiteten Gesprächsrunden haben geflüchtete Frauen und deren Kinder die Möglichkeit in einem geschützten und professionell begleitenden Rahmen, das Erlebte zu verbalisieren und zu verarbeiten und mit anderen zu teilen. Diese Gesprächsrunden werden von ausgebildeten Psychologinnen aus der Community geleitet, die als Landsfrauen die Lebensrealitäten der Teilnehmerinnen kennen und daher am besten wissen, wie sie bestimmte Themen kommunizieren können. Die communitynahen Psychologinnen werden von einer Fachberaterin des Frauenservice begleitend laufend gecoacht.
Ziel des Projektes ist es, Frauen und deren Kinder zu entlasten, zu stützen und zu stärken, Druck abzubauen, Stabilität und persönliche Orientierung zu fördern sowie das Selbstwertgefühl und das Selbsthilfepotential zu stärken und dabei zu helfen die psychischen Folgen des Krieges zu bewältigen. Ein weiterer Focus in der Arbeit mit der Zielgruppe liegt in der Unterstützung bei der Bewältigung der Herausforderung, sich hier ein neues Leben aufzubauen, sich zu integrieren und am neuen Leben teilzuhaben. Die persönlichen Situationen und Problemlagen von Frauen mit Migrationserfahrung sind dabei jedoch meist sehr komplex und vielschichtig: Unsicherer Aufenthaltsstatus, fehlende Partizipationsmöglichkeiten, Sprachbarrieren, fehlendes Wissen über die Gesetzeslage, Überforderung mit bürokratischen Hürden und Umgang mit Ämtern und Behörden, familiäre Probleme, psychische Folgen von Krieg, Migration, Gewalt und Traumatisierung, sind da nur ein paar davon.
Der Ukrainische Kulturverein als communitybasierte Selbstorganisation und das Frauenservice als Einrichtung mit langjähriger Expertise und integraler Bestandteil der psychosozialen Architektur des Steiermark bringen dadurch jeweils ihre Stärken in die Projektkooperation ein: Der ukrainische Kulturverein ist mit der ukrainischen Community eng verwachsen ist und daher genießen die Protagonistinnen der Organisation ein hohes persönliches Vertrauen bei der Zielgruppe. Und als feministische Frauen- und Familienberatungsstelle mit mehr als 30jähriger Frauenberatungsexpertise und Organisationserfahrung bringt das Frauenservice hohe fachliche Professionalität und Kontinuität sowie die institutionalisierte Eingebundenheit in relevante Netzwerke im psychosozialen Bereich in die Kooperation ein.